Eisenbahn Epochen

Die Entwicklungsgeschichte der Eisenbahn lässt sich in fünf Epochen unterscheiden, die durch technische, gesellschaftliche und politische Veränderungen geprägt wurden. Teilweise ist der Übergang der Epochen fließend, teilweise lassen sich die Übergänge der Epochen scharf abgrenzen.

Epoche I / 1835-1925

Mit der ersten Eisenbahn in Deutschland im Jahre 1835, die mit dem Adler zwischen Nürnberg und Fürth verkehrte, gründeten sich die ersten Privatbahnen, welche später dann von sogenannte Länderbahnen abgelöst wurden. Typische Länderbahnen sind beispielsweise die Königlich Preußischen Staatseisenbahnen KPEV, die Königlich Württembergischen Staatseisenbahnen K.W.St.E. oder die Königlich Bayerischen Staatseisenbahnen K.Bay.Sts.B.

Da jede Länderbahn ihre eigene Farbe hatte, waren die Züge im Vergleich zu späteren Epochen recht bunt und optisch wertvoll, weshalb diese Epoche bei sehr vielen Modellbahnliebhabern großen Anklang findet und bis heute zu den beliebtesten Sammelgebieten gehört.


Epoche II / 1920-1945

Mit der Gründung der Deutschen Reichsbahn Anfang der 1920er Jahre begann der Übergang der ehemaligen Länderbahnen in die Deutsche Reichsbahn-Gesellschaft (DRG). Genau wie die erste Epoche war auch diese Epoche von Dampfloks bestimmt.

Die Modellvielfalt und die aufwändig gestalteten Züge der Epoche I fielen einer einheitlichen und pragmatischeren Bauweise und Farbgebung der zweiten Epoche zum Opfer. So blieb von der einstigen Farbenvielfalt der ersten Epoche nicht mehr viel übrig.

Die Personenzüge sind zunächst meist in einem dunklen Grün, die Güterzüge in braun, die Dampflokomotiven in schwarz gehalten. Auch diese Epoche hat seine Freunde und so sind vor allem die Stromlinienlokomotiven und Schnelltriebwagen der 1930er Jahre auch heute noch ein beliebtes Sammelgebiet.

Das in der Zeit von 1933-1945 allgegenwärtige Hakenkreuz und andere Nazisymbole beschmutzten ab dem Zeitpunkt der Machtergreifung jeden Zug.

Zeitgenössische Modelle hatten oft diese Symbole, in heutigen Modellen der Epoche II wird auf diese Details verzichtet.


Epoche III / 1945-1970

Mit der Gründung der Deutschen Bundesbahn in Jahr 1945, bzw. der Beibehaltung der Deutschen Reichsbahn in dem von der Sowjetunion besetzten Teil Deutschlands, der späteren DDR, beginnt die Epoche III.

Aufgrund von Rohstoff- und Geldmangel wurden die Vorkriegsloks und Wagen, sofern dies noch möglich war, repariert und wieder zum Einsatz gebracht. Dies führte zu einem bunten Potpourri auf den Schienen.
In den Wirtschaftswunderjahren wurde nach und nach Geld in die Infrastruktur investiert und so mussten bald die Dampfloks den wesentlich leistungsstärkeren und vor allem flexibleren Diesel- bzw. Elektroloks weichen.

In keiner anderen Zeit veränderte sich die Eisenbahn so schnell wie in dieser Epoche. So gehören sowohl die späten Dampfloks sowie die ersten Containerwagen zu dieser Epoche. Gerade wegen dieser Gegensätze und den damit verbundenen schier endlosen Möglichkeiten ist die Epoche III für viele Sammler und Spieler sehr reizvoll.


Epoche IV / 1970-1990

Durch die zunehmende Internationalisierung wurde Ende der 1960er Jahre beschlossen, alle Züge europaweit einheitlich zu beschriften. Die Nummerierung wurde von der Union Internationale des Chemins de Fer (UIC), dem Internationalen Eisenbahnverband, vorgegeben.

So erhielt jede Lok und jeder Wagen eine aus zwölf Ziffern bestehende Nummer. Durch diese computergerechte Nummer war eine Erfassung in den neu aufkommenden EDV-Systemen möglich.

Ein weiteres Merkmal dieser Epoche ist die neue Farbgebung der Loks. So wurde beispielsweise das in der vorherigen Epoche übliche Rot der Diesellokomotiven durch eine blau-beige Lackierung dieser Loks ersetzt.

In dieser Epoche verschwanden, zumindest in der Bundesrepublik, die allerletzten Dampflokomotiven aus dem Regelbetrieb und wurden nun endgültig durch die wesentlich flexibleren und leistungsstärkeren Diesel- und Elektroloks ersetzt. In der DDR waren bis ins Jahr 1987 die letzten Dampfloks zu bewundern.


1.1. 1994 - Die DB AG entsteht

Epoche V / 1990 - Gegenwart

Die Wiedervereinigung Deutschlands schlug sich auch in der Eisenbahn nieder. So vereinigten sich DB und DR Anfang der 1990er Jahr zu der DB AG. Seit 1994 ist das bundeseinheitliche Logo der DB AG auf allen Zügen zu sehen.

Zeitgleich wurde die DB privatisiert, indem sie in die private Rechtsform einer AG überführt wurde. Sie ist bis heute im Besitz des Staates. Auch in vielen anderen europäischen Ländern wurde die Privatisierung der Staatsbahnen vorangetrieben.

Zunehmend entdeckte die Werbebranche das Potenzial der Lokomotiven als Werbeträger. Eine der ersten Werbeloks wurde im Jahr 1999 in Betrieb gesetzt und warb für Deutschland als Austragungsort für die Fußball WM 2006. Da sich diese Werbemaßnahmen als äußerst ertragsreich entpuppte, folgten viele weitere Unternehmen wie Bayer, Mini Cooper und viele mehr.

In manchen Büchern oder Fachzeitschriften wird auch von einer sechsten Epoche gesprochen, welche mit der zunehmenden Internationalisierung und der steigenden Zugkraft der neuen Loks einhergeht. Jedoch sieht die Mehrheit die Zeit für eine neue Epoche noch nicht reif genug.

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